Donatella on your hoes Donatella got them clothes

Image: Terry Richardson


Musiker die Schauspieler sein wollen. Schauspieler die Models sein möchten. Models, die zu Designern werden. All dies hat es in der Vergangenheit bereits gegeben. Viele versuchen sich daran ein zweites Standbein aufzubauen. Doch wir kennen ja alle das Ende der Geschichte, kaum jemand schafft den Sprung in die andere Branche. Denken wir da nur an die Exkursion von Kanye West in die Modewelt. Als Rapper wurde Yeezy hoch gefeiert, konnte alles gewinnen was es zu gewinnen gab. Und als Modemacher? Das ist wohl das Kapitel in seinem Lebenslauf, über das der Egozentriker eher weniger gerne spricht. Auch wenn er beim Launch seines Labels Hilfe von Größen wie Riccardo Tisci bekommen hat wollte das einfach nicht so klappen. Madame Wintour nahm zwar in der ersten Reihe Platz, doch begeistert war sie überhaupt nicht. Nach zwei Saisons ist vorerst Schluss mit Big Kanye während der Paris Fashion Week.


Doch auch große Designer haben Ambitionen dazu neue Branche zu probieren. In den 90er Jahren versuche dies Jean Paul Gaultier als erster. Mit seinem Liedchen „How To Do That“ versuche er es damals mit House Beats und Sprechgesang, ala Grace Jones. Dazu gab es auch ein sehr kitschiges Musikvideo, das den Zeitgeist perfekt wiedergibt. Aber Herr Gaultier wird voraussichtlich nicht der Einzige Designer bleiben, der sich an der Musik versuchen wird. Beim Store Opening des Versace Stores im New Yorker Stadtteil Soho verkündete Donatella, die geliftete blondine aus Bella Italia, dass sie in Zukunft auch Musik machen möchte. In ihren eigenen Worten: „“I want to start a band. Or to rap. I’m not joking. I’m not crazy.” Dass ihre neue beste Freundin, Lady Gaga, etwas damit zu tun haben könnte, kann man auf keinen Fall ausschließen. In ihrem Rap-Song „Cake Like Lady Gaga“ sind die exzentrische Sängerin auch über ihre BFF. Donatella am Mic? Ein Anblick, den ich mir nicht entgehen lassen würde!


Quelle: W Magazine

Furry

Es gibt Dinge, die gehören ganz im Klischee denken, nur in den Kleiderschrank einer Frau. Hohe Schuhe, Röcke oder auch Fellmäntel sind im Grunde nicht wirklich die Kleidungsstücke, die man mit einem Mann verbindet. Lassen wir die hohen Schuhe mal weg sind jedoch Röcke, wenn man sie richtig trägt, oder auch Felljacken etwas für den Mann. Das Denken in Schubladen, sollte man zumindest annehmen, ist heute kein Thema mehr. Also muss ganz fix ein Fellmantel her. Das Beispiel par excellence zeigt uns dabei H&M in seiner Zusammenarbeit mit Maison Martin Margiela. Gepaart mit einem typisch männlichen Kleidungsstück, dem Anzug, wirkt das ganze schon gar nicht mehr Tussi. Jedoch sollte die Attitüde stimmen. Wer einen Fake-Fur á la Kanye West spazieren führt ist King. Jeder andere Mann erinnert dann doch eher an eine schlechte Drag Queen. Dabei geht es nicht wirklich darum, dass der Mantel aus der Kooperation zwischen einem Modehaus und der Textilkette ist, nein. Hier geht es nur um die Jacke an sich. Ehrlich gesagt kann ich diese Artikel zum Thema „Das ist kein echtes Designerstück… Die Qualität ist nicht dieselbe… etc." nicht mehr lesen. Man sollte die Kollektion wie ganz andere auch sehen und die Stücke als Einzelnes betrachten. Sonst kommt man nicht wirklich weit.


Schulhof-Trend

Image: VIA
Die Schule spielt in vielen Dingen eine wichtige Rolle in unserem Leben. Zunächst lernt man dort einmal die Basis des Wissens. Jedoch sind auch soziale Faktoren wie die erste Liebe und das erste Bilden eines Freundeskreises ein wichtiger Bestandteil. Auch modisch gesehen bringt einen die Schule voran. Da wären zum Beispiel die neuen Spiderman-Turnschuhe, dessen Sohle beim Treten auf den Boden blinkte, wollte ich in der 2.Klasse erst gar nicht draußen anziehen. Zu groß war bei mir die Angst, dass das weiße Leder irgendwie schmutzig werden könnte oder das Blinken aufhören würde. Nach einem Monat traute ich mich dann das erste Mal damit in die Schule. Damit zählte ich dann zu den Großen der Klasse, immerhin trugen die coolen Jungs aus der 4 a auch ähnliche Schuhe. 

 Im Laufe der Zeit gibt es Trends in der Schule die man nur mitmacht, weil es die Großen auch so tragen. Ich weiß nicht wie das heute in den Schulen ist, aber bei uns gab es immer so etwas wie den Schul-Adel. Jeder kannte diese Schüler der Oberstufe und sie wurden beinahe wie Promis angesehen. Es gab immer Gerüchte, Neuigkeiten und natürlich wurden sie Tag für Tag unter die Lupe genommen. Auch modisch gesehen spielte dies eine große Rolle. Immerhin wollte man doch genau so cool sein. 

 Ich kann mich noch genau dran erinnern, dass einmal ein Junge aus der 10. Klasse einen Windbreaker trug. Nur wenige Wochen später wurden diese Jacken, die man sich über den Kopf anzog, zum Must-Have bei allen männlichen Schülern. Heute scheint dieser Schulhof-Trend von damals wieder aufzuleben. Kanye West trug fast ein gleiches Modell, dass auch damals bei mir im Schrank hing, bei der Fashion Week in Paris spazieren. Kleiner Unterschied: meine Jacke damals war von Mazine, Kanye’s ist vom New-Yorker-Überlabel Supreme.Und irgendwie ist das genau wie früher: heute ist, Mister West einer dieser coolen Jungs, den alle als Freund haben wollen und jeder am liebsten genauso sein möchte wie er. Deshalb gibt es eigentlich kaum einen Zweifel daran, dass diese Windbreaker wiederkommen werden.


Skyfall by Adele


Im Alltag gibt es zahlreiche Zahlenkombinationen, die uns an etwas besitmmtes erinnern. Mit 00 verbindet man zum Beispiel die Toilette, bei 110 ist der Gedanke an die Polizei nicht weit. Dies geht endlos so weiter, doch eine gewisse Zahlenreihenfolge ist auf der ganzen Welt ein Synonym für einen Menschen. 007, schon zahlreiche Generationen begleitet der britische Geheimagent James Bond uns. Dabei wechselte er oft sein Gesicht, seine Attitüde und auch seinen Anzugschneider. Nach dem Ausstieg von Pierce Brosnan, der 007 meiner Kindheit, folgte ihm Daniel Craig. Mit ganz neuer Manie ist er jetzt eher ein „Hau-Drauf“ Bond. Gekleidet ist er dabei aber perfekt, von der Scheitel bis zur Sohle nur in Tom Ford. Wer schon immer einen maßgeschneiderten Anzug von Herrn Ford auf einer Kinoleinwand sehen wollte, der hat jetzt wieder die Möglichkeit dazu. Nach mehreren Jahren Dreharbeit und fehlenden Investoren kommt Skyfall, der neue Bond, jetzt in die Kinos.

Doch was wäre ein echter James Bond Streifen ohne die passende Titelmusik? Nach Röhren wie Tina Turner, John Barry, Éric Serra folgt nun eine britische Sängerin in die großen Fußstapfen der Bondsängerinnen. Die Gerüchteküche brodelte ja schon lange, doch als vor wenigen Wochen die Britin das Albumcover zu Skyfall bei Twitter hoch lud gab es wohl daran keinen Zweifel mehr.

Meeting Alexander Skarsgard




Nach der ersten Begegnung mit einer neuen Person bleiben meist kleine Nichtigkeiten besonders in Erinnerung. Wie die Person gekleidet war, wie sie bestimmte Wörter aussprach oder auch wie sie roch. Genau um dieses Gefühl der ersten Begegnung dreht sich der neue Duft von Calvin Klein. Der Name Encoutner wurde passen gewählt und erzählt die Geschichte der magischen Anziehungskraft zweier Unbekannter. Eine solche Begegnung mit einer unbekannten Person stand mir am letzten Dienstag bevor. Es war ein unterschied, denn ich wusste, dass ich in wenigen Minuten jemanden vollkommen fremdes kennen lernen werde. Andere Millionen Menschen auf dieser Welt kennen ihn, doch ich kannte dies bislang nur aus Zeitschriften und kurzen Filmen aus dem Internet. Alexander Skarsgard ist des neuen Calvin Klein Duftes und war zu dessen Lancierung in die deutsche Hauptstadt gereist. Wenige Stunden vor der Party im Soho House traf ich den Schauspieler exklusiv in seiner Suite im Soho House Berlin.

 Wie dies so ist bei einem geplanten Treffen mit einer unbekannten Person war ich wenige Sekunden zuvor nervös. Doch dies legte sich schnell. Als ich das Zimmer von Alexander betrat aß er gerade gemütlich sein Mittagessen. Er begrüßte mich freundlich, nicht aufgesetzt. Ein komisches Gefühl. Ich saß auf einem Sofa, gegenüber der Person nach der sich Millionen von Frauen und Männern auf der ganzen Welt die Finger lecken würden. Und er leckte sich beinahe seine eignen Finger vom Essen. Wir sprachen zu Beginn über seine Reise nach Berlin. Alexander erzählte mir euphorisch, dass dies seine zweite Reise nach Berlin sei. Bereits vor 10 Jahren kam er zusammen mit seinem Vater, ebenfalls Schauspieler, in die deutsche Hauptstadt. „Am Montag, kurz nach meiner Anreise lief ich ein wenig durch die Straßen hier. Wundervoll. Es erinnert mich stark an mein altes Viertel in Stockholm. Ich sollte öfter nach Berlin kommen.“

 Schnell kamen wir auf den Grund seiner Reise zurück: die Arbeit als Botschafter des neuen Calvin Klein Parfüms Encoutner. „Modeljobs sind schon anders als das Schauspielern. Doch zusammen mit Steven Klein und Lara Stone drehte ich einen Kurzfilm. Das hat die Sache äußerst Interessant für mich gemacht, dort wurde mein Schauspielergeist völlig geweckt. Sobald ich mich in eine neue Rolle reinversetzen kann fühlte ich mich wohl.“ Lara Stone, die zusammen mit ihm im Kurzfilm zu sehen ist, kannte Alexander bereits. Vor wenigen Jahren standen sie zusammen vor der Kamera von Peter Lindbergh. Damals hatten sie gemeinsames Shooting für die US Vogue. „Sie ist ein toller Mensch und extrem bodenständig. Nicht gerade das, was man von einem Supermodel eigentlich erwartet.“ Der Kurzfilm kommt ganz ohne Text aus. Die Geschichte der beiden Protagonisten wird nur durch Körpersprache erzählt.


Calvin Klein, die Marke hatte ihre Blütezeit in den 90er Jahren. Daran konnte sich der Schauspieler auch noch gut erinnern. „Besonders gut gefallen mir heute noch die alten Bilder von Kate Moss. Auch die Kampagnen-Bilder von Mark Wahlberg finde ich klasse.“

Ab und zu schaute er aus dem Fenster in Richtung Fernsehturm. Alexander saß auf seinem Hocker in einem Denim-Shirt und einer dunklen Jeans, alles natürlich von Calvin Klein. Eigentlich fehlte nur eine Kamera, zusammen mit dem Hintergrund hatte es fast schon etwas von einem Shooting. Wir sprachen über seine Zeit als Teenager. Wie fast jeder andere brauchte er seine Zeit sich zu finden verriet er mir. In der Zwischenzeit versuchte er sich als Punk-Rocker. Aber in einer Lightversion. „Gefäbrt oder rasiert habe ich mir meine Haare nie. Die trug ich fast eigentlich immer ganz normal. Um meinen Look damals aber ein wenig cooler zumachen trug ich immer derbe Stiefel und einen langen Wollmantel.“ Seine große Modesünde als Teenie war jedoch ein pinker Trainingsanzug. „Damals dachte ich, dass es das coolste Kleidungsstück der Welt ist. Wenn ich mir heute von damals Bilder anschaue, kann ich nur noch den Kopf schütteln. Aber so was gehört zum Älter werden einfach dazu.“

 Eine Frage, die ich mir absolut nicht verkneifen konnte, war die Zusammenarbeit mit Lady Gaga. In einem ihrer ersten Musikvideos spielt er ihren schwedischen Lover, wie passend, der sie dann jedoch versucht zu töten. „Am ersten Drehtag wusste ich gar nicht wer Lady Gaga eigentlich ist. Damals war sie noch nicht so groß wie heute. Zu dem Job bin ich über meinen guten Freund Jonas Åkerlund gekommen, der führte bei dem Video Regie. Er schlug mir die Rolle ihres Liebhabers vor. Ich frage ihn was ich da machen solle, etwa Händchenhaltend am Strand rumlaufen? Als er mir dann jedoch erzählte, dass ich sie vom Balkon stoßen soll und sie mich am Ende vergiftet hatte ich großes Interesse an dem Dreh. Also sagte ich Ja.“ Er schob seinen Toller zur Seite. Man merkte, dass ihm die Dreharbeiten wirklich gefallen haben müsste. Mit Enthusiasmus erzählte er weiter „Während der Pause sprach ich mit Jonas auf Schwedisch. Gaga fand dies toll und wir sollten ihr ein paar Wörter beibringen. Am besten gefallen hat ihr „Puss, Puss“ was so viel wie „Kuss Kuss“ bedeutet. Deshalb sprechen wir zu Beginn des Videos bei der Liebesszene auch auf Schwedisch miteinander.“


Zum Ende des Interviews war mir klar, wieso so viele Menschen dem Schweden verfallen. Lassen wir das blendende Aussehen mal außen vor war er ein äußerst netter Mensch. Natürlich, es ist sein Job freundlich Interviews zu geben, doch ob man mit ehrlich nett ist oder professionell, dies kann man schon noch merken.

Sanssouci

Images: Josie from Summerlisten.com
Ein ganz normaler Sonntag: Schlossbesuch in Potsdam im Frack. 

Lookbook: Saint Laurent Paris Menswear 2013


Die Mode lebt von der Veränderung. Kein Wunder also, dass es alle paar Jahre Zeit wird, dass manche Posten ausgetauscht werden. Ob nun unfreiwillig wie Mister Galliano bei Christian Dior, oder freiwillig wie Stefano Pilati bei Yves Saint Laurent. Manchmal muss einfach ein Wechsel her. Das ein solcher Wechsel jedoch mit der Rückkehr von Hedi Slimane zu tun hatte, dass überraschte positiv. Seit seinem Ausstieg bei Dior Homme wurde er schmerzlichst vermisst. Mein Computer ist gefüllt mit den Entwürfen von Slimane für Dior. Denn die waren, was Mode sein sollte: zeitlos.

In der heutigen Zeit gleicht die Herrenmode einem Spagat zwischen äußerst klassisch und tendentiell modisch. Was zu modisch ist, wird als untragbar abgestempelt, wer jedoch klassisch bleibt, der gilt als eingestaubt und langweilig. Damit tun sich, meiner Meinung nach, die Designer äußerst schwer. Ein Lichtblick ist da die nun endlich veröffentliche Kollektion von Slimane für Saint Laurent Paris. Bereits im Juli präsentierte er, streng geheim natürlich, seine erste Herren-Kollektion für das Modehaus. Das Lookbook folgt nun, wurde Zeit! Endlich ein Lichtblick in der Modewelt für die Herren der Schöpfung, denn noch eine Kollektion mit Streetwear-Einflüssen oder den Versuch den Anzug neu zu erfinden hätte ich wahrscheinlich nicht überstanden.

Quote

“I’d like men to think about evolving into something more sophisticated, more seductive. To explore the possibility of an entirely new masculinity.”

 — Hedi Slimane